Parasiten

Hunde und Katzen sind häufig von Parasiten befallen. Diese Plagegeister sind nicht nur unangenehm, sondern durchaus eine ernst zu nehmende Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier. Dabei unterscheidet man zwischen den so genannten Ektoparasiten, die das Haustier von außen befallen, das sind hauptsächlich Flöhe oder Zecken, und den Endoparasiten, wie z. B. verschiedene Arten von Würmern, die sich innerhalb des Körpers ansiedeln.

Klicken Sie für nähere Informationen über:

Würmer

Zecken

Flöhe


Würmer

Auch wenn Sie Ihrem kleinen Liebling nicht ansehen, dass ihn etwas wurmt: Wurmbefall gehört mit zu den häufigsten parasitären Krankheiten von Hund und Katze. Die lästigen Gäste verschaffen sich auf vielerlei Art Zutritt: über die Nahrung, durch Kontakt mit anderen Tieren oder durch Überträger wie z. B. Flöhe.

Eine regelmäßige Entwurmung alle 3 - 4 Monate sollte daher zu Ihrem Schutz und zum Schutz Ihres Vierbeiners zur regelmäßigen Pflicht gehören, denn vor allem in der Umgebung von Kindern stellen mit Würmern befallene Tiere ein großes hygienisches und gesundheitsgefährdendes Problem dar.
 
Bei den meisten erwachsenen Hunden und Katzen verläuft eine Wurminfektion ohne klinische Symptome: Man sieht dem Tier überhaupt nicht an, ob und wie viele Würmer es hat. Es macht einen ganz normalen, völlig gesunden Eindruck. Problematisch wird es in der Regel erst, wenn Hund und Katze sehr stark mit Würmern infiziert sind oder durch irgendeinen Faktor das Immunsystem geschwächt wird, also die Widerstandskraft nachlässt.

Neben Abmagerung, reduziertem Allgemeinzustand und Fellveränderung dominieren Darmsymptome das klinische Bild (z. B. Verdauungsstörungen wie Durchfall, Verstopfung, Verschluss des Darms und/oder der Gallengänge bei Massenbefall mit Spulwürmern, Rundwürmern, Peitschenwürmern oder Bandwürmern)

Spulwürmer (Familie Ascaridae)

Sie gehören zu den Nematoden (griechisch: nema = Faden). Sie zählen zu den häufigsten Parasiten des Menschen und nahezu aller Haustiere. Spulwürmer ähneln einem Stück Spaghetti, sind bis zu 18 cm lang und leben im Dünndarm des Wirtes. Der wichtigste Vertreter der Spulwürmer des Hundes ist Toxocara canis, der wichtigste Vertreter bei den Katzen ist Toxocara cati.

 

Hakenwürmer

Die Hakenwürmer, z.B. die Arten Ancylostoma caninum und Ancylostoma tubaeformae, sowie Uncinaria stenocephala, werden bis zu 1,8 cm lang, leben im Dünndarm ihrer Wirte und saugen Blut. Ihr Entwicklungszyklus ist äußerst kompliziert. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie sich ein Tier mit diesen Parasiten infizieren kann. Genauso vielfältig wie die Infektionswege sind auch die Erkrankungen, die durch Hakenwürmer bei Ihrem Tier ausgelöst werden können. Hakenwurmlarven, die durch die Haut eindringen, führen zu lokalen Entzündungen und Hautveränderungen. Wandernde Larven können zu entzündlichen Veränderungen in den verschiedensten Organen führen. Also aufgepasst, wenn Ihr Hundewelpe oder Ihr Katzenbaby dauernd hustet und andere Ursachen ausgeschlossen werden können, es könnte sich um eine Wurminfektion handeln. In erster Linie sind es aber die erwachsenen Würmer, die sich in der Darmschleimhaut festbeißen, dort Blut saugen und zu gravierenden klinischen Symptomen führen. Je nach Befallsintensität können die Jungtiere an schwerer Anämie (Blutarmut), Eisenmangel, aber auch an blutigen Durchfällen, Austrocknung und Abmagerung leiden.

Vor allem bei Welpen kann es zu dramatischen Erscheinungen, sogar zu plötzlichen Todesfällen kommen, wenn diese Parasiten nicht frühzeitig und rigoros bekämpft werden.

Der Peitschenwurm (Trichuris vulpis)

Der Peitschenwurm kommt i. d. R. bei Hunden aller Altersklassen vor. Am Wurmkörper (ca. 7,5 cm lang) kann man einen langen dünnen Vorderteil (Peitschenschnur), der in der Schleimhaut des Dickdarms verankert ist und einen dickeren Hinterteil (Peitschenstiel) unterscheiden. Peitschenwürmer stechen im Darm Kapillaren an und saugen Blut. Die Weibchen scheiden sehr widerstandsfähige und langlebige Eier aus, die z. B. in feuchten Böden jahrelang überleben können. Aus diesem Grunde ist der Befall mit dem Peitschenwurm in den meisten Fällen ein Problem bei größeren Hundebeständen bzw. bei Zwingerhaltung.
Bei starkem Befall mit Peitschenwürmern kann es zu schwerwiegenden Veränderungen der Darmschleimhaut und zu Blutverlusten kommen. Sie sehen auf einmal Blutbeimengungen im Kot Ihres Hundes. Die jungen Tiere magern ab, sind anämisch und bleiben in Ihrer Entwicklung zurück. Dies alles können die ersten Anzeichen einer Trichuriose sein.
 

Bandwürmer

Bandwürmer sehen aus wie eine Kette aus flachen, reiskorn- bzw. nudelähnlichen Segmenten. Ihr Körper gliedert sich in einen Kopf (Skolex), einen nicht segmentierten Halsbereich und in sich ständig neu bildende Glieder (Proglottiden). Bandwürmer können bis zu 2,5 Meter lang werden und parasitieren im Dünndarm der Endwirte. Die einzelnen reifen Bandwurmglieder werden mit den Eiern als Ganzes abgestoßen. Man kann die weißlichen beweglichen Proglottiden von einigen Bandwurmarten im Kot, z. T auch am After erkennen. Auch das so genannte „Schlittenfahren“ der Tiere (ausgelöst durch den Juckreiz am After beim Auswandern der Proglottiden) kann darauf hinweisen, dass ein Bandwurmbefall vorliegt. Es gibt aber auch einzelne Bandwurmarten, die so klein sind, dass man die Glieder mit dem bloßen Auge nur schwer oder überhaupt nicht erkennen kann.
Der Befall mit Bandwürmern ist bei unseren erwachsenen Hunden und Katzen häufig. Dabei sind Gebrauchshunde, z. B. Jagd- und Hütehunde besonders gefährdet.

Die bei Fleischfressern verbreitetste Bandwurmart ist der durch Flöhe und Haarlinge übertragene Kürbiskernbandwurm (Dipylidium caninum). Zwei Bandwurmarten sind in Europa für gefährliche Erkrankungen beim Menschen verantwortlich. Die Infektion „Echinokokkose“, abgeleitet von dem lateinischen Namen dieser Würmer, ist eine der wichtigsten Zoonosen, deren Erreger vom Wirbeltier auf den Menschen übergehen. Die Parasiten gehören zu den kleinsten, aber gefährlichsten Bandwürmern. Es sind der kleine

Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)
und der kleine Hundebandwurm (Echinococcus granulosus)

Der kleine Fuchsbandwurm ist in Deutschland beim Rotfuchs weit verbreitet und kommt auch bei Hund und Katze häufiger vor, als es bisher bekannt war. Der Wurm verursacht beim Menschen tumoröse Veränderungen in der Leber und anderen Organen, die meist tödlich sind, wenn Sie unerkannt und unbehandelt bleiben. Für Panik gibt es keinen Anlass meinen aber die Experten, auch wenn grundsätzlich bundesweit mit einer Infektionsgefahr für den Menschen zu rechnen ist. Die Fachleute raten deshalb in Regionen mit andauernd hohem Verseuchungsgrad zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen für Mensch und Tier: Hunde und Katzen in diesen Gebieten, die Kleinsäuger verzehren (insbesondere Gebrauchshunde wie Jagd- und Hütehunde) sollten aus Sicherheitsgründen, regelmäßig mit einem gegen den Fuchsbandwurm wirksamen Präparat entwurmt werden. Die Fuchsbandwurmeier sind sehr widerstandsfähig. Gefrierschranktemperaturen reichen nicht aus um die Wurmeier abzutöten. Auch gegen handelsübliche Desinfektionsmittel sind die Echinokokkeneier unempfindlich. Allein das Waschen von Nahrungsmitteln kann ein Infektionsrisiko zwar nicht ausschließen, aber eventuell mindern. Nur Kochen zerstört die Parasiten zuverlässig. Somit sollte der Mensch niedrig wachsende Waldfrüchte und Pilze nicht ungewaschen und möglichst nur nach Erhitzen verzehren. Da Füchse vermehrt in bewohnte Gebiete vordringen, sollten die gleichen Regeln für Gartengemüse, Fallobst etc. gelten, was bedeutet, dass nach Arbeiten in der Erde (z. B. Wald- und Gartenarbeiten) die Hände gründlich gereinigt werden sollten. Eine Infektion des Menschen mit dem zweiten wichtigen Zoonose-Erreger, dem „Kleinen Hundebandwurm“ (Echinococcus granulosus) – einem engen Verwandten des „Kleinen Fuchsbandwurms“ – ist in Deutschland so gut wie ausgeschlossen. Allerdings wird eine Erkrankung (zystische Echinokokkose), die durch die Larven dieses 2 bis 6 mm kleinen Bandwurms ausgelöst wird, beim Menschen relativ häufig diagnostiziert. Hierbei handelt es sich zumeist um importierte Fälle aus Mittelmeerländern. Vor allem in Schaf- und Rinderzuchtgebieten kommt dieser Parasit häufig vor.

 

Vorsichtsmaßnahmen für Mensch und Tier

Um einer Gesundheitsgefährdung durch diese Parasiten vorzubeugen, sollten gerade im Urlaub besondere Vorsichtsmaßnahmen für Mensch und Tier eingehalten werden: Vorsicht beim Verzehr ungewaschener Früchte, Gemüse etc.; Kontakt zu streunenden Hunden meiden; Tiere nach einer Auslandsreise unbedingt entwurmen.
Vorbeugung und Behandlung: Erwachsene Hunde und Katzen sollten regelmäßig alle 3 - 4 Monate entwurmt werden. Tiere, die im Ausland waren, nach dem Urlaub entwurmen. Zuchttiere vor dem Wurf behandeln und das Muttertier mit den Welpen regelmäßig, alle 14 Tage bis zur 12. Lebenswoche, gleichzeitig entwurmen.
Wurde ein Befall mit dem „Kürbiskernbandwurm“ festgestellt, sollte zwei bis drei Wochen nach der ersten Entwurmung erneut mit einem Bandwurmmittel behandelt werden. Gleichzeitig sollte eine Flohbehandlung am Tier und in der Umgebung durchgeführt werden. Eine Woche vor den Schutzimpfungen entwurmen.

 

Zecken

Besonders problematisch sind Zecken wegen ihrer Übertragung von lebensgefährlichen Krankheitserregern. Mit den gerinnungshemmenden Körpersekreten, welche die Zecke während des Saugaktes in die Stichstelle des Opfers abgeben, können auch fortwährend Krankheitskeime übertragen werden und sich dann im Blut ansammeln. Je höher die Keimzahl in den Körperflüssigkeiten des Hundes, desto größer ist auch das Risiko einer lebensbedrohenden Krankheit.
Durch den Holzbock kann die so genannte Lyme-Borreliose übertragen werden, eine bakterielle Infektion mit dem Erreger Borrelia burgdorferi. Diese Erkrankung kann zu schwersten Symptomen wie gichtartigen Gelenkveränderungen bis hin zu extremen Lähmungen führen. Wegen Befalls der Nerven- und Muskelsysteme sind Hirn- und Herzschäden (mit Todesfolge) möglich.
Auch die Erreger der besonders beim Menschen gefürchteten Hirnhautentzündung (FSME, Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) können das Tier befallen.
Durch den Biss der Braunen Hundezecke können einzellige Parasiten (Babesien) übertragen werden, die sich rasend schnell in den roten Blutkörperchen vermehren und das Allgemeinbefinden des Tieres stark belasten können.
Zum Schutz vor Zecken wird in erster Linie empfohlen, den Hund nicht in Zeckengebieten frei laufen zu lassen und ihn regelmäßig auf Zeckenbefall abzusuchen. Diese Maßnahmen sind aber in der Regel nicht ausreichend. Deshalb empfehlen sich für eine weitere Vorsorge alle Wirkstoffe mit einer starken abschreckenden (repellenten) und abtötenden (insektiziden) Wirkung auf die Parasiten. Der Kontakt mit repellenten Stoffen hält blutsaugende Parasiten vom Hund fern. Zecken, die sich bereits im Fell aufhalten, heften sich nicht an und werden zur sofortigen Flucht veranlasst. Bei insektiziden Wirkstoffen sollte sichergestellt sein, dass sie Zecken abtöten, bevor diese ihre Erreger auf den Hund übertragen haben. 

Wir beraten Sie gerne, welches Präparat für Ihren Vierbeiner das geeignetste ist!

name

Flöhe

Die meisten Hunde und Katzen machen im Laufe ihres Lebens Bekanntschaft mit Flöhen. Meist handelt es sich um den Katzenfloh (Ctenocephalides felis) oder den Hundefloh (Ctenocephalides canis). Flöhe werden von Tier zu Tier übertragen und zeichnen sich durch eine enorme Vermehrungsfähigkeit aus.Auch der Mensch kann unter juckenden Flohstichen leiden. Bei jedem Flohstich wird Speichel mit allergenisierenden Substanzen in die Wunde abgegeben, was zu Rötungen, Quaddelbildung und Juckreiz (Flohstichallergie) führt. Dieselben Mechanismen können beim Tier bei stärkerem Flohbefall schwere Hautentzündungen und Blutarmut hervorrufen. Die Tiere werden nervös, das Haarkleid wird struppig. Bei Welpen sind sogar Todesfälle durch massiven Flohbefall bekannt. Darüber hinaus können Flöhe auch Bandwürmer übertragen
Der Entwicklungszyklus des Flohs spielt sich überwiegend in der Umgebung des Wirtstieres ab, meist in der Nähe des Tierlagers. Dort entwickeln sich die Flöhe über mehrere Jugendstadien (Eier, Larven, Puppen) zu voll entwickelten Parasiten, sobald geeignete Bedingungen (Licht, Temperatur, Erschütterungen) vorhanden sind.
Mühelos suchen sie sich dann einen geeigneten Wirt. Auf dem Hund bzw. der Katze sind nur die erwachsenen Flöhe zu finden. Ein einziger von ihnen kann bis zu 50 Eier pro Tag in die Umgebung abgeben, ein schier unerschöpfliches Reservoir.
Für eine effektive Flohbekämpfung müssen die Flöhe auf dem Tier selbst und in der Umgebung bekämpft werden.
Vorbeugende Präparate müssen einen raschen Wirkungseintritt haben, um die vorhandene Flohpopulation abzutöten, und eine lang anhaltende Wirkung, um einem Neubefall vorzubeugen. Um den Vermehrungszyklus der Flöhe dauerhaft zu unterbrechen, müssen die adulten Flöhe abgetötet werden, bevor sie Eier legen. Antiparasitika in Form von Spot-on Zubereitungen sind für Hunde und Katzen gut geeignet. Hierbei wird eine kleine Menge Flüssigkeit, die den Wirkstoff enthält, auf die Haut getropft – üblicherweise zwischen die Schulterblätter, die sich dann innerhalb von 24 bis 48 Stunden über den Körper verteilt. Besonders effektiv wirken die neusten Präprate, die sowohl den lebenden Floh abtöten, als auch die Vermehrung in der Umgebung verhindern. Diese in Bezug auf die Gesundheit von Mensch und Tier unbedenklichen Mittel sind verschreibungspflichtig. Sie erhalten diese Mittel daher nur auf Rezept oder direkt beim Tierarzt.
Eine effektive Flohbekämpfung erfordert, dass alle potenziell infizierten Bereiche identifiziert werden. Hierzu zählen alle Flächen, auf die möglicherweise Floheier aus dem Fell Ihres Vierbeiners gefallen sind. Dies gilt insbesondere für Ruheplätze in Haus und Garten. Andere Katzen oder Hunde, die in der gleichen Umgebung leben, speziell wenn sie Ruheplätze teilen, können eine wichtige Quelle erneuter Ansteckung sein. Deswegen ist die regelmäßige Behandlung aller Kontakttiere notwendig. Man sollte die Flöhe auf dem Tier und gleichzeitig in der Umwelt bekämpfen.